Rallye Hollfeld

´Gemischter` Saisonabschluss für Coburger Rallyefahrer

(gpp) – Die ADAC-Rallye Hollfeld ist der ultimative Saisonabschluss der nordbayerischen Rallyefahrer, und die einschlägigen Protagonisten versammeln sich dort, am Rande der Fränkischen Schweiz, noch einmal mit großer Anzahl und motiviert bis in die Haarspitzen: darunter auch vier Teams vom AMC Coburg im ADAC, die den nordbayerischen Saisonabschluss allerdings mit – leider – unterschiedlichen Ergebnissen beendete.

Unter den 104 (!) Teilnehmern der inzwischen 36. Ausgabe dieser Traditionsrallye, gingen als erste mit der Startnummer 5 auf einem Mitsubishi Lancer Dominik Dinkel (Rossach) und Pirmin Winklhofer (Pocking) an den Start, gefolgt von den Neustadt b. Coburger Rallyebrüdern André und Sandro Apel, mit der Startnummer 39 auf dem Opel Kadett 16V, Patrick Dinkel (Rossach) und Susan Schlierholz (Weismain) auf BMW 318iS (Nr. 56) sowie André Wittmann und Erik Schneider (beide Lautertal) mit der 54 auf dem Seat Ibiza Cupra.

Zu absolvieren waren vier Wertungsprüfungen, die jeweils zweimal auf Bestzeit zu befahren waren, mit einer Gesamtlänge von über 60 Kilometern. Die äußeren Bedingungen waren „gut gemischt“, nach den Besichtigungsrunden wurde die Klassifizierung jedoch in „extrem rutschig und sehr matschig“ umbenannt. Zwar fiel während der Veranstaltung kein Regen, doch aufgrund der niedrigen Temperaturen gab es in vielen Waldstücken noch nasse Stellen, die in Verbindung mit Laubabfall und überhöhten Geschwindigkeiten schnell für unbeabsichtigte Rutschpartien sorgten.

Das Mitsubishi-Team Dinkel/Winklhofer fiel bereits in der Auftakt-WP „Brunn 1“ einem technischen Defekt in Form eines geplatzten Turboschlauches zum Opfer und fand nicht in den Wettbewerb zurück sondern mußte vorzeitig aufgeben.

Zeigten beim Rallye-Saisonabschluss vielen ihrer Konkurrenten das Heck der Opel Kadett 16V: André und Sandro Apel
Zeigten beim Rallye-Saisonabschluss vielen ihrer Konkurrenten das Heck der Opel Kadett 16V: André und Sandro Apel

Einen wesentlich besseren Start erwischten die Rallyebrüder Apel, die sich in Brunn die neuntschnellste Zeit notieren ließen, und sich in der WP 2 „Neudorf 1“ sogar auf siebtschnellste Zeit steigern konnten. Im weiteren Verlauf der Rallye stabilisierten sich die beiden Opel Kadett-Piloten mit Zeiten um die Top Ten des Gesamtklassements und verzichteten zur Halbzeit auch auf die Möglichkeit des erlaubten Reifenwechsels, „da unsere Regenpneus optimal funktionierten!“

Im zweiten Durchgang der WP „Brunn“ kamen beide jedoch nur auf eine 18.te Zeit, da sie auf einen langsameren Teilnehmer aufliefen, der ihnen keinerlei Möglichkeit des Überholens gab. Der absolute Tiefpunkt war dann jedoch die zweite Durchfahrt „Schirradorf“, wo die beiden wegen eines „unnötigen“ Drehers noch einmal viel Zeit liegen ließen und im Zeitentableau bis auf Rang 30 zurückfielen. Am Ende verpaßten sie das Siegertreppchen ihrer Klasse der verbesserten Fahrzeuge bis 2000 ccm Hubraum um ganze sieben Sekunden, waren aber aufgrund ihrer anfänglichen Zeiten „in diesem Feld doc h noch zufrieden, schließlich waren wir mehrmals schnellste Fronttriebler!“ Im Gesamtklassement reichte es für beide zudem noch zu Rang 14.

Einen schwereren Stand hatten dagegen die beiden Nachwuchs-Teams Dinkel/Schierholz und Wittmann/Schneider, wobei Copilot Erik Schneider eher zu den Coburger Rallye-Routiniers gehört, und dem Sohn des früher bekannt schnellen Erhard Wittmann den richtigen Weg in den schnellen Rallyesport zeigen soll. Insgesamt 22 Teilnehmer waren in dieser Klasse der seriennahen Fahrzeuge bis 2000 ccm Hubraum vertreten, und mit durchaus akzeptablen Zeiten und vor allem sehr sehenswerten, von den Fans teilweise mit Szenenapplaus belohnten, Drifteinlagen schafften es Dinkel/Schierholz auf Platz 14 und Wittmann/Schneidner, die sich in der WP drei einen Ausrutscher in eine feuchte Wiese leisteten, kamen am Ende auf Platz 17.

„Diesmal stand vor allem das Lernprogramm im Vordergrund“, so die Novizen im Ziel, „denn so lange und so viel WP`s sind wir denn dann doch noch nicht gefahren!“

Gerd Plietsch