Drei Läufe dreimal Podest für Dinkel / Kohl

Sulingen (Niedersachsen):

Bei traumhaftem Wetter fand am Vergangenen Wochenende der dritte Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft rund um Sulingen statt. Die 29. ADAC Rallye „Rund um die Sulinger Bärenklaue“ lockte 101 Teilnehmer nach Niedersachsen. Nach den beiden Schlammschlachten im Saarland und in Hessen zeigte sich auch Petrus als Rallyefan.

Dominik Dinkel und Christina Kohl reisten als zweitplatzierte in der Deutschen Rallye Meisterschaft 2016 nach Sulingen. Mit dem Wissen, dass es an diesem Wochenende schwierig werden würde die leistungsstärkere Konkurrenz zu ärgern. Viele Highspeed Anteile, bei den der Brose Skoda Fabia S 2000 gegenüber dem Skoda Fabia R5, dem Peugeot 208 R5 und auch dem ein oder anderen Mitsubishi Lancer EVO klar im Nachteil ist. Zwar kommt Dinkel der Schotteranteil entgegen, aber rein rechnerisch war diesmal ein Podest Platz nicht erreichbar.

Das Fahrzeug wurde wie auch zu den beiden vorherigen Läufen, durch KRT in einen Top Zustand versetzt. Was dank der Unterstützung durch die Brose Unternehmensgruppe und Kaspersky überhaupt erst möglich ist.

Durch die beiden Top Ergebnisse mit dem dritten Platz im Saarland und dem zweiten Platz bei der Hessen Rallye Vogelberg hatte der junge Rossacher mit seiner Tiefenbacher Co-Pilotin schon für viel Aufsehen gesorgt. Mit einem guten Gefühl und einer realistischen Erwartung starteten die beiden dann am Freitagabend als dritte auf Zeitenjagt. Es galt insgesamt 13 Wertungsprüfungen zu absolvieren. Die 133,9 Wertungsprüfungskilometer gingen unter anderem durch ein Militärgelände mit hohen Randsteinen und schnellen Asphaltpassagen, in denen sich der Drehzahlbegrenzer des Brose Skoda Fabia S2000, spürbar und lautstark zu Wort meldete. Aber auch Schotter stand mit auf dem Programm, nicht die feine finnische Ausgabe aber genau der Richtige für Dominik Dinkel. Hier konnte er das Leistungsdefizit fahrerisch ausgleichen.

Um 18:00 Uhr am Freitag fand in Lessen die erste Wertungsprüfung (WP) statt. Es galt 15,8 Kilometer auf unterschiedlichstem Untergrund (Asphalt-, Schotter- und Wiesenwege) in Bestzeit zu absolvieren. Auch Michael Stoschek, der EX – FIA Historic Europameister ging mit einem Porsche 911 S 2,5 an den Start. Der Gönner von Dominik Dinkel hatte aber von Beginn an mit der Technik zu kämpfen und musste bereits am Start der ersten Prüfung für der ersten Tag aufgeben. Für Dinkel/Kohl lief es auf Anhieb gut. Die vierte Zeit auf der ersten Prüfung konnte sich sehen lassen. Der Rückstand auf die führenden Fabian Kreim und Frank Christian im Skoda Fabia R5 betrug trotz der fast 15 Kilometer langen WP nur 7,5 Sekunden. Der anschließende Rundkurs in Sulingen mit 4,3 Kilometern war eher für die Zuschauer gemacht, hier konnte man die Teilnehmer hautnah bewundern. Die ersten Sieben trennten auf der kleinen Arena auch nur 10 Sekunden, mit der dritten Zeit positionierte sich der junge Rossacher in Podest nähe. Nach dem ersten Tag hieß das Zwischenergebnis für Dominik Dinkel und Christina Kohl Platz vier. Nach vorne fehlten 21,7 Sekunden was aufgrund der Streckencharakteristik völlig im Rahmen war. Der dritte Platz ging an die Teamkollegen Yannick Neuville und Jürgen Heigl, ebenfalls auf Skoda Fabia S2000 unterwegs.

IMG_ADAC_Rallye_Sulingen_2016_Dinkel_Skoda_5497Samstagmorgen starteten die Teilnehmer nach der Zielankunft des Vortages. Michael Stoschek und Co-Pilot Dieter Hawranke nutzten das Super Rallye Reglement und wagten den Neustart. Dominik Dinkel und Christina Kohl gingen als vierte um 8:40 an den Start. Der Morgen begann wie der Abend aufgehört hatte, wieder der vierte Platz. Danach ging es auf die Mammut Prüfung „Steyerberg“, der Truppenübungplatz mit seinen hohen Randsteinen. Keine Sekunde durfte man hier unachtsam sein. Jetzt zeigte sich auch langsam deutlich die Überlegenheit der leistungsstärkeren R5. Auf dieser einen Prüfung bekamen Dominik Dinkel und Christina Kohl 33 Sekunden Rückstand aufgebrummt. Trotz Bremsproblemen schafften sie es sich vor den Teamkollegen Neuville/Heigl mit 7 Sekunden zu behaupten. Auch im Zwischenergebnis schoben sie sich vor auf den dritten Platz.

Der Rückstand auf Kreim und Riedemann war bereits auf 57 Sekunden gewaltig angewachsen. Für Michael Stoschek und Dieter Hawranke war hier Schluss. Das Getriebe des Porsche 911 S quittierte den Dienst. Die Bremsprobleme von Dominik Dinkel konnten vom Serviceteam behoben werden und so schnappte er sich auf der sechsten Wertungsprüfung die zweite Zeit nur 2 Sekunden hinter Kreim und zeitgleich mit dem Teamkollegen.

IMG_ADAC_Rallye_Sulingen_2016_Dinkel_Skoda_4840Ab jetzt galt es einen kühlen Kopf zu bewahren. Nicht zu viel Risiko auf den materialraubenden Strecken. Nach vorne ging aus eigener Kraft nichts mehr. Die Gegner von hinten lauerten auf Fehler der Bestplatzierten. Die Teamkollegen von KRT Rallye, Dominik Dinkel und Yannick Neuville lieferten sich genauso wie die beiden führenden einen harten Kampf um das Podest. Auf der achten WP lagen die beiden zeitgleich auf dem dritten Platz. Bis zur letzten WP „Wedehorn“ (Powerstage mit Extrapunkten für die ersten drei) schenkten sich die beiden nichts. Erst als Yannick Neuville mit Technikproblemen in eine Kuhweide rutschte musste er sich geschlagen geben. Davor trennten die beiden nach 10 WP`s und fast 100 Prüfungskilometern nur 3,4 Sekunden. Ein Duell auf Augenhöhe, das auch an den Strecken mit Neugier verfolgt wurde. Auf dieser letzten WP sicherte sich Dominik Dinkel trotz stark nachlassender Reifen noch einen Sonderpunkt für die Meisterschaftswertung mit der dritten Zeit.

Nach einem harten Fight mit seinem Teamkollegen schafft er den verdienten Podest Platz. Mit Zeiten auf höchstem Niveau auf den anspruchsvollen Strecken zeigt er einmal mehr das er zu den Top – Piloten Deutschlands gehört.

Durch das sehr gute Resultat konnten Dinkel/Kohl auch den zweiten Platz in der Meisterschaft verteidigen. Drei Deutsche Meisterschaftsläufe“! Dreimal Podest! Ein toller Saisonstart für Dominik Dinkel und Christina Kohl mit ihrem Brose Skoda Fabia S2000.

Am Ende gewinnt der Lokalmatador Christian Riedemann mit Lara Vanneste auf Peugeot 208 R5 vor Fabian Kreim mit Frank Christian die durch eine Strafzeit von 30 Sekunden den ersten Platz abgeben mussten.

Meisterschaftstand nach 3 Läufen:

  1. Platz: Christian Riedemann/Lara Vanneste     66 Punkte
  2. Platz: Dominik Dinkel / Christina Kohl                49 Punkte
  3. Platz: Fabian Kreim / Frank Christian                  48 Punkte
  4. Platz: Yannick Neuville / Jürgen Heigl                 22 Punkte
  5. Platz: Georg Berlandy / Peter Schaaf                 18 Punkte