Meister-Titel – und keine Ehrungen:

Keine Siegerehrungen für Coburger Motorsportler

(gpp) – „Stell´ Dir vor, Du bist Meister – und es gibt keine Ehrung?!?“

So geht es den Motorsportlern des AMC Coburg im ADAC, denn obwohl sie in den verschiedenen, motorsportlichen Meisterschaften und Pokalserien Oberfrankens ganz vorne mit dabei sind, und mit André Wittmann sogar einen dreifachen (!) Meister in ihren Reihen haben – gab es keine Ehrungen!

Denn die CORONA-Pandemie hat ihnen nicht nur die zweite Saisonhälfte ´versaut`, in der die drei der noch geplanten Orientierungsfahrten abgesagt wurden – nein, die zweite Welle dieses weltumspannenden Knock-Outs verhinderte auch, dass sie würde- und verdienstvoll geehrt werden konnten: Denn wegen des Lockdown´s Light ist auch die gemeinsame Siegerehrung von Nord-Ost-Oberfranken-Pokal (NOO) und Regionalpokal Oberfranken (RPO) am vorvergangen Samstag im oberpfälzischen Kemnath abgesagt worden.

Dennoch sollen die Erfolge der Coburger Orientierungssportler gewürdigt werden, schließlich ist es die einzige Sparte gewesen, in der überhaupt so viele Veranstaltungen durchgeführt werden konnten, um überhaupt eine Wertung zu erstellen und damit eine evtl. Ehrung zu ermöglichen.

Im NOO-Pokal holten sich André Wittmann und Markus Furkert den Meistertitel. Den vorletzten Platz neun unter den Top Ten belegte Erik Schneider, das Team Volker Honold und Andreas Vießmann kam auf Rang 14 in die Wertung der Klasse A, der Fortgeschrittenen. André Fleischann und Michael Metzner belegten Platz 18, Martin Pietschman und Beifahrer Wolfgang Hübner erreichten Platz 23, Vater René und Tochter Sophia Liebschner landeten mit einer Veranstaltung auf Rang 29 und Udo Fischer kam, ebenfalls mit einer einzigen Veranstaltung auf Platz 32.

Im Regionalpokal Oberfanken siegten – natürlich – auch die beiden Coburger AMC´ler André Wittmann und Markus Furkert. In der gemeinsamen Wertung mit den Anfängern zeigten die weitern Coburger Teilnehmer ebenfalls gute Ergebnisse: Erik Schneider wurde Zwölfter, Volker Honold und Andreas Vießmann wurden 17.te, Pietschmann/Hübner kamen auf Platz 20 und Fleischmann/Metzner auf Platz 21. Vater und Tochter Liebschner kamen mit ihrer einzigen Veranstaltung (der berühmt-berüchtigten Winter-Nacht-Orientierungsfahrt „Sewastopol“ des MSC Helmbrechts) auf Platz 36.

Dass sich die Orientierungsfahrten, mit denen der Rallyesport ja in der Mitte des vorigen Jahrhunderts mehr oder weniger ´erfunden` wurde, heutzutage wieder großer Begeisterung und zahlreichem Zuspruch erfreuen, zeigt die Tatsache, dass im RPO 70 (!) Starter klassiert sind, auch wenn einige davon nur als Teilnehmer einer einzigen Veranstaltung (der inzwischen zum absoluten Hot-Spot des nordbayerischen Orientierungssportes gewordenen Winter-Nacht-Orientierungsfahrt „Sewastopol“ des MSC Helmbrechts, traditionell immer am ersten Samstag eines neuen Jahres; Anm. d. Verf.) gewertet werden konnten.

Aktuell wurde in den Tagen kurz vor Absage der Ehrung am 14. November aber auch noch die End-Wertung des Bayerischen Orientierungs-Cups, einer Veranstaltungsserie, die ebenfalls bereits seit über 30 Jahren existiert, bekannt, und dort holten sich Wittmann/Furkert ihren dritten Titel in der Klasse der Fortgeschrittenen. Erik Schneider wurde Achter, Honold/Vießmann erreichten Platz 13 und Pietschmann/Hübner kamen auf Rang 20.

„Sicher freuen wir uns über diese Ergebnisse, aber noch lieber wären wir die restlichen Veranstaltungen noch gefahren, und hätten auch gern unsere eigene Orientierungsfahrt Anfang November durchgeführt. Es ist einfach sehr, sehr schade, dass es keine Ehrungen geben kann und dieses ´verrückte` Jahr so völlig sang- und klangslos zu Ende geht!“, so ein Vertreter des AMC Coburg im ADAC bei einem kurzen telefonischen Pressegespräch etwas enttäuscht. „Aber wir geben die Hoffnung nicht auf, dass es im kommenden Jahr, wenn vielleicht auch nicht gleich am Anfang, aber dann doch evtl. im Frühling wieder aufwärts geht und wir die eine oder andere Veranstaltung wieder fahren können!“

Ob, und ob überhaupt, und wenn ja, dann wann diese Ehrungen nachgeholt werden, stand bei Redaktionsschluss noch in den Sternen. 

Gerd Plietsch